Projekt
Gamifiziertes Wiki-Game für Migrant:innen
Kurze Beschreibung
Dieses Projekt vereint ein Simulationsspiel (in dem Nutzer:innen in „spielerischer“ Form die wichtigsten Schritte einer Migration durchlaufen), ein soziales Netzwerk und eine Wiki-Enzyklopädie, gefüllt mit „lebendigen“ Erfahrungsberichten echter Menschen. Das Ziel ist, Migrant:innen schnell, verständlich und in freundlicher Atmosphäre dabei zu helfen, sich in bürokratischen und alltäglichen Aspekten des Lebens in einem neuen Land zurechtzufinden.
Laut Eurostat erhielten im Jahr 2021 mehr als 2,9 Millionen Menschen erstmals eine Aufenthaltserlaubnis in EU-Ländern. Hinter jeder dieser Zahlen steckt eine persönliche Geschichte – von Studierenden, die zum Studium anreisen, bis hin zu Familien auf der Suche nach einem besseren Leben. Das macht deutlich, dass Migration ein fortlaufender Prozess ist und somit eine konstante Zielgruppe für dieses Projekt besteht. Neben neuen Migrant:innen können sich auch bereits angekommene Personen sowie Freiwillige und Vertreter:innen der lokalen Gemeinschaft beteiligen, die helfen möchten. Das schafft eine lebendige, multikulturelle Umgebung, in der jede:r eine Rolle finden kann – von der Suche nach Antworten auf konkrete Fragen bis hin zur Unterstützung von Neuankömmlingen oder der Teilnahme an gemeinsamen Events.
Ziele und Aufgaben
- Unterstützung von Migrant:innen: den Anpassungsprozess vereinfachen, indem Schritt-für-Schritt-Anleitungen und authentische Erfahrungsberichte zur Verfügung gestellt werden.
- Gamifizierung des Lernens: trockene rechtliche Themen in ein spielerisches Format verwandeln – Quests, Level, Belohnungen.
- Vernetzung von Communities: an einem Ort die Erfahrungen derer bündeln, die bereits Migrationshürden überwunden haben.
- Entlastung staatlicher Stellen: Durch qualitativ hochwertige Anleitung und gut vorbereitete Nutzer:innen bürokratische „Engpässe“ verringern.
- Möglichkeit zu kommerziellen Partnerschaften: Zusammenarbeit mit Unternehmen (Banken, Versicherungen, Sprachschulen etc.) zum beiderseitigen Vorteil und zur Weiterentwicklung von Integrationsprojekten.
Grundidee
- Die Spieler:innen wählen einen „Avatar“ (z. B. ein Maskottchen), das den realen Migrationsweg simuliert: von der Visabeschaffung über die Wohnungssuche bis hin zur Arbeitssuche.
- Jede Aufgabe wird in Etappen unterteilt („Dokumente sammeln“, „ärztliche Untersuchung durchlaufen“, „Anmeldung vornehmen“ usw.), für deren Erledigung man Erfahrungspunkte und hilfreiche Empfehlungen erhält.
- In das Spiel ist eine Wiki-Enzyklopädie integriert, in der Nutzer:innen gemeinsam Artikel verfassen und bearbeiten und ihre Erfahrungen teilen. Dort gibt es auch offizielle Links und geprüfte Quellen.
- Die Spieler:innen können je nach Beitrag Auszeichnungen und Abzeichen erhalten, was ihnen im Community-Ranking einen höheren Status verschafft. Unternehmen bekommen spezielle „Sticker“ – ein Zeichen dafür, dass sie die Integration unterstützen und Expertise zeigen.
- Ergebnis: Die Spieler:innen lernen einerseits und erweitern gleichzeitig eine allen zugängliche Wissensdatenbank. Unternehmen profitieren ebenfalls.
Zielgruppe
- Neue Migrant:innen: Menschen, die zwecks Studium, Arbeit oder Familienzusammenführung ins Ausland gehen.
- Bereits im Land lebende Migrant:innen: möchten ihre Erfahrungen teilen oder zusätzliche bürokratische Aspekte bewältigen.
- Freiwillige und Engagierte: bereit, Neuankömmlinge zu unterstützen, ihren Bekanntenkreis zu erweitern und sich in internationale Freundschaftsprojekte einzubringen.
- Behörden und NGOs: interessiert daran, den Aufwand zu verringern und das Informationsniveau neuer Bürger:innen zu erhöhen.
- Unternehmen: bereit, bei der Eingliederung zu helfen (Banken, Versicherungen, Sprachschulen etc.), um Anerkennung und neue Kund:innen zu gewinnen.
Zentrale Merkmale
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Simulationsspiel:
- Handlung: Die Nutzer:innen „landen“ in einer fiktiven Stadt (z. B. Berlin) und stehen vor realitätsnahen Problemen (Wohnungssuche, Behördengänge).
- Quests: Jede Quest beinhaltet Aufgaben wie Dokumente sammeln, Formulare ausfüllen, Interaktionen mit NPCs (Beraterfiguren).
- Jeder Schritt wird durch Hilfestellungen unterstützt: Vorlagen für notwendige Unterlagen, Empfehlungen, Adressen, Zeitplanung.
- Integrations-Fortschrittsanzeige: Je mehr Quests man erfüllt, desto höher steigt das „Integrationslevel“. Wer einen hohen Rating besitzt, wird von mehr Menschen um Rat gebeten.
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Wiki-Enzyklopädie:
- Nutzerbasierte Inhalte: Jede:r kann Artikel erstellen oder bearbeiten.
- Informationsprüfung: System aus Bewertungen, Reputation, Moderation.
- Offizielle Links: Jeder Artikel ist mit staatlichen Websites und geprüften Ressourcen verknüpft.
- Struktur: klare Kategorien („Wohnen“, „Gesundheit“, „Arbeit“, „Studium“ usw.).
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Communities und Chats:
- Integriertes Chat-System oder Anbindung an einen Telegram-Bot, um sich mit Expert:innen auszutauschen.
- Möglichkeit, Fragen zu stellen und Antworten von Personen zu erhalten, die diesen Weg bereits gegangen sind.
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AI-Unterstützung (LLM und andere Algorithmen):
- Persönliche Chatbots: Nutzer:innen erhalten bei Fragen schnelle Antworten, indem die KI relevante Wiki-Artikel durchsucht und eine kurze Zusammenfassung liefert.
- Erleichterte Moderation: KI kann neue Artikel und Bearbeitungen im Blick behalten, Moderatoren bei der Aufspürung von Duplikaten, Spam, beleidigenden oder veralteten Inhalten unterstützen.
- Intelligente Suche: Semantische Suche, die selbst bei ungenauer Formulierung passende Informationen findet.
- Automatisierte Übersetzung: KI-Module können Artikel in andere Sprachen übersetzen (mit zusätzlicher manueller Prüfung).
Entwicklungsphasen
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Vorbereitungsphase (R&D)
- Marktforschung und Konkurrenzanalyse (z. B. „Ankommen“, „Integreat“).
- Definition von Anforderungen, Zielgruppe, MVP-Funktionen.
- Erstellung von Spezifikationen für Gamedesign und Wiki-Architektur.
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Design-Phase
- Ausarbeitung der Spielmechanik, Level, Quests.
- Erstellung von User Flows und Wireframes.
- UI/UX-Design.
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MVP-Entwicklung
- Einrichtung der Grundmodule: Nutzerregistrierung, Kern-Gameplay (Quests, Fortschritt), Wiki-Bereich.
- Erstellung einer minimalistischen Version, die 1–2 zentrale Szenarien abdeckt (z. B. Visumsbeschaffung + Wohnungssuche).
- Schnittstellen zum Erstellen/Bearbeiten von Wiki-Artikeln.
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Testing und Iterationen
- Alpha-Test mit einer kleinen Gruppe (10–20 Personen).
- Einholen von Feedback, Fehlerkorrektur.
- Hinzufügen neuer Quests und Artikel.
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Beta-Release
- Erweiterte Funktionen, Integration von Chat und/oder KI-Bot.
- Öffentliches Testing, aktive Einbindung der Community.
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Release-Vorbereitung
- Feinschliff, Bugfixing.
- Marketing-Kampagne, Suche nach Partnerschaften (NGOs, Migrationsdienste, Behörden).
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Release und laufende Betreuung
- Überprüfung der Aktualität und regelmäßige Updates der Artikel.
- Optimierung des Spielinhalts.
- Mögliche Geschäftsmodelle (Werbung, Sponsoring, Spenden).
Monetarisierungsmöglichkeiten
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Werbung und Sponsoring
- Banken, Versicherungen, Sprachschulen, Transportunternehmen usw. können Werbung schalten oder Sponsor werden.
- „Native“ Integration: Artikel zur Wohnungssuche können z. B. Partnerangebote wie Hausratversicherungen enthalten.
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Premium-Accounts
- Zusätzliche Spiel-Features (detailliertere Analysen, persönliche Beratungen).
- Bevorzugter Support durch KI-Bot oder Moderation.
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Partnerprogramme
- Vergabe von Gutscheinen oder Rabatten für Sprachkurse, Umsiedlungsdienste usw.
- Erlös durch Partner bei Inanspruchnahme dieser Dienste innerhalb des Spiels.
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Firmenlizenzen
- Für große Unternehmen, die ihre internationalen Mitarbeiter schulen wollen: Zugang zu geschlossenen Bereichen oder Anpassungen für deren HR-Prozesse.
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Spenden
- Nutzer:innen, denen das Projekt sehr geholfen hat, können es durch freiwillige Beiträge unterstützen.
Weiterentwicklung und Skalierung
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Ausweitung auf andere Länder
- Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt in Deutschland kann das Spiel an Frankreich, Italien, Spanien usw. angepasst werden.
- Übersetzung der Benutzeroberfläche, Anpassung der „bürokratischen Quests“ an die jeweiligen regionalen Gegebenheiten.
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Unterstützung mehrerer Sprachen
- Eingebaute Übersetzungsmodule (z. B. mittels KI) und Kontrolle durch Muttersprachler:innen.
- Eine gemeinsame Datenbasis, die je nach User automatisch passgenauen Content anbietet.
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Zusammenarbeit mit Behörden
- Einbeziehung von Ministerien und lokalen Verwaltungen: Sie können offizielle Daten aktualisieren und das Projekt als Teil von E-Government-Initiativen fördern.
- Erhalt von Zuschüssen aus europäischen Programmen zur Integration von Migrant:innen.
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Erweiterung der Spielmechaniken
- Soziale Features: Bildung von „Gilden“ oder „Teams“, um gemeinsam größere bürokratische Aufgaben zu lösen.
- Wettbewerbe um den besten Leitfaden oder den hilfreichsten Artikel, mit Preisen von Partnern.
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Vertiefung von KI-Funktionen
- Individuelle Empfehlungen: KI analysiert das Profil der Migrant:innen und schlägt die relevantesten Quests vor.
- Erweitertes Moderationssystem: Aufspüren von Fehlinformationen, Beleidigungen, Spam.
Potenzieller Nutzen (Profit)
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Soziale Wirkung
- Höheres Informationsniveau bei Migrant:innen, vereinfachte Anpassung, Zeit- und Nervenersparnis.
- Eine erfolgreiche Integration verringert gesellschaftliche Spannungen und steigert die wirtschaftliche Performance. Projekte, die Menschen bei der schnelleren Eingliederung helfen, genießen großes Ansehen.
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Entlastung der Behörden
- Gut vorbereitete Nutzer:innen kommen direkt mit den richtigen Unterlagen.
- Behörden können sich in ihrer Zielerfüllung und öffentlichen Kommunikation positiv auf die erfolgreiche Integration und Digitalisierung berufen.
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Kommerzielles Potenzial
- Werbepartner (Banken, Versicherungen, Sprachschulen) können das Projekt sponsern.
- Partnerprogramme, kostenpflichtige Funktionen u. a.
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Geografische Erweiterung
- Nach einem erfolgreichen Start in einem Land lässt sich das Modell auch in anderen Ländern umsetzen.
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Community-Wachstum
- Bei aktiver Beteiligung der User:innen an der Inhaltserstellung wird das Projekt selbsttragend und gewinnt eine feste Nutzerbasis.
- Im Lauf der Zeit kann nicht nur das Thema Migration, sondern auch Alltagswissen (z. B. wie man Ärzt:innen findet, Kinderbetreuung, Schule, Steuersystem usw.) hinzugefügt werden.
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Stärkung der Marke
- Unternehmen, die auf der Plattform mitwirken, gewinnen Anerkennung und Vertrauen bei Migrant:innen.
- Firmen, die sich als „migrantenfreundlich“ positionieren, werden in diesem Umfeld positiv wahrgenommen, was ihre Chancen erhöht, gewählt zu werden.
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Langfristige Relevanz
- Zwar endet Migration für einzelne Personen, doch insgesamt sind Migrationsströme kontinuierlich, sodass ständig neue Teilnehmer:innen hinzukommen. Dadurch bleibt das Projekt durchgehend interessant.
- Manche Migrant:innen wechseln im Zeitverlauf den Status (vom Studium zur Arbeit, anschließend zum Daueraufenthalt, schließlich zur Staatsbürgerschaft). Jeder dieser Schritte erfordert neue Informationen.
- Viele Migrant:innen stehen auch nach dem Umzug weiter vor bürokratischen Aufgaben (Verlängerung von Dokumenten, Statuswechsel, Umzug in eine andere Stadt).
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Neue soziale Kontakte und Freiwilligentum
- Spieler:innen, die ihren „Migrationsweg“ abgeschlossen haben, können in der Community verbleiben, Neuankömmlinge unterstützen und neue Bekanntschaften schließen.
- Dies schafft ein stabiles Ökosystem und sorgt für die Langlebigkeit des Projekts.
Zusätzliche Aspekte
Rechtliche und ethische Fragen
- Ein deutlicher Hinweis, dass die bereitgestellten Informationen keine Rechtsberatung ersetzen, ist wichtig.
- Einhaltung der DSGVO (Umgang mit personenbezogenen Daten).
- Bei KI-Einsatz: Faktencheck, um „Halluzinationen“ der Modelle zu vermeiden.
Marketing und Promotion
- Zusammenarbeit mit NGOs und lokalen Migranten-Communities.
- Partnerschaften mit Sprachschulen und Arbeitsagenturen.
- Soziale Netzwerke und Blogs.
- Start eines Referral-Programms: Nutzer:innen laden Freund:innen ein und erhalten In-Game-Boni.
Projektentwicklung
- Anbindung staatlicher Stellen, um offizielle Daten zu bürokratischen Änderungen zu liefern.
- Ausbau der Spielmechanik (Co-op-Modus: Nutzer:innen helfen sich gegenseitig in Echtzeit).
- Übersetzungen in diverse Sprachen mithilfe von KI.
- Enge Verzahnung mit den HR-Prozessen von Unternehmen, die ausländische Fachkräfte einstellen.
Fazit
Das Projekt „Gamifiziertes Wiki-Game für Migrant:innen“ bietet die Möglichkeit, die Spieleindustrie, Migrant:innen-Communities und moderne Technologien (einschließlich KI) zu vereinen, um echte Alltagsprobleme zu lösen. Die Plattform kann Menschen tatsächlich helfen, indem sie eine engagierte Community aufbaut und ein einzigartiges Produkt mit hohem Wachstumspotenzial schafft. Dank des Zusammenspiels von Spiel, nutzergenerierten Wiki-Inhalten und KI-Unterstützung entsteht ein lebendiger Organismus, der sich gemeinsam mit seinem Publikum weiterentwickelt und in verschiedenen Märkten und Ländern skaliert werden kann.